Wir sind die vor und hinter Scheiben,
gewöhnt die Stille und den falschen Ton,
in einem sicher: Daß wir bleiben
dieselben immer wie uns selbst zum Hohn.
Die Menschentiere, die wir sterben sehen,
gejagt, erlegt am Ende des Berichts,
wie Wiederholung eines ewigen Geschehen:
Denn unsern Blick trifft nichts mehr. Nichts.
Das Bett. Der Tisch. Die trüben Tage.
Gebeine bilden unsern Lebensgrund
und geben keinen Anlaß mehr zur Klage:
Da hoffe du. Du hoffst dich wund.
Text: Günter Kunert. Auf meinem Jahresplaner für 1981
Der Beweis, dass älter werden nicht schlimmer ist als jung sein. Hat was.