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Tote Zeit

Der Mensch unsrer Zeit ist durchaus ereignishungrig. Er scheint nicht mehr zu wissen, dass es fast nur unglückliche Ereignisse gibt.

Bestimmte Ereignisse in unserem Leben möchten wir wohl selbst schaffen, wir möchten, wie ich glaube, genaue Vorstellungen unseres Kopfes über Nacht verwirklicht sehen, um dann das Nächste zu tun.

O du unser armer, königlicher Kopf, im geheimen gewiss, in jedem Augenblick hunderttausend Hände zur Verfügung zu haben, um Pläne zu verwirklichen, und doch ist nichts da in der Welt, das diese armen Hände ernähren wird, während nun unsere beiden kläglichen Fäuste selbst sehen müssen, wie sie diesen Kopf auch nur füttern, der mit seinen dummen Plänen so viel Futter verbraucht.

Ernst Fuhrmann, Tote Zeit. Roman. Hrsg. von Rembert Baumann, Edition Moderne 1987

 

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